Der Fernradweg Via Claudia Augusta gehört zu den bekanntesten Radstrecken in den Alpen. Er folgt dem Verlauf einer alten Römerstraße, die Kaiser Augustus im ersten Jahrhundert n. Chr. anlegen ließ.
Die Via Claudia Augusta verband zur Römerzeit den süddeutschen Raum mit den nördlichen Regionen Italiens. Sie führte von Augsburg bis nach Trient in der heutigen Provinz Trentino und teilte sich dort in eine östliche und eine westliche Route. Heute folgen Radfahrern den Spuren der Römer, denn die antike Verkehrsroute wurde zu einem der bedeutendsten Fernradwege des gesamten Alpenraumes ausgebaut.
Reschenpass: Startpunkt der Via Claudia Augusta in Südtirol
Am Reschenpass, der die Grenze zwischen dem österreichischen Bundesland Tirol und dem Vinschgau bildet, nimmt der Südtiroler Abschnitt der Via Claudia Augusta seinen Anfang. Mit dem Reschenstausee erwartet die Radfahrer ein erstes Highlight auf der Tour. Aus dem künstlich angestauten See ragt der Kirchturm des Dorfes Alt-Graun auf, das bei der Seestauung in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts in den Fluten versank. Von hier geht es sanft bergab bis in das Städtchen Glurns, das von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben wird. Nächster Haltepunkt bei einer Radtour auf der Via Claudia Augusta ist Schluderns. Über der Gemeinde thront die mächtige Churburg, die im 13. Jahrhundert errichtet wurde.
Die Via Claudia Augusta im Vinschgau
Der Vinschgau gehört zu den sonnenverwöhnten Regionen Südtirols und hinter Schlanders durchquert der Fernradweg grüne Apfelbaumplantagen. Konstant geht es leicht bergab und unterwegs laden einige Highlights an der Strecke zu einem Zwischenstopp ein.
Wer sich für den Verlauf und die Geschichte der Via Claudia Augusta interessiert, sollte dem Schloss Kastelbell einen Besuch abstatten, wo sich eine Dauerausstellung zu diesem Thema befindet.
In Rabland stoßen die Radfahrer auf die antiken Spuren der alten Verkehrsroute. In der Ortschaft wurde das Original eines römischen Meilensteins aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. gefunden, der heute im Stadtmuseum der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen ausgestellt wird. In Töll verlässt der Fernradweg den Vinschgau und Radler wechseln hinüber in das Meraner Land.
Mediterranes Flair im Meraner Land
Das Meraner Land zählt zu den klimatisch begünstigten Alpenregionen Südtirols und nachdem das Dorf Töll passiert ist, dominieren mediterrane Gewächse das Landschaftsbild. Der Radweg passiert die alte Kurstadt Meran mit den exotischen botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Ein Abstecher zum Schloss Tirol führt zum Stammsitz der Grafen von Tirol, die im 12. Jahrhundert das gleichnamige Land gründeten. Hinter Meran folgt die Via Claudia Augusta dem Verlauf der Etsch in Richtung Süden und durchquert eine der burgenreichsten Regionen Europas. Weinreben und Obstbäume dominieren das Landschaftsbild und das Rauschen des Flusses ist ständiger Begleiter auf einer Radtour entlang der Etsch.
Bozen und die Weindörfer in Südtirols Süden
Mit Bozen erreicht der Fernradweg Via Claudia Augusta die Südtiroler Landeshauptstadt. Hier treffen das Etschtal und das Eisacktal aufeinander und der Fluss Eisack mündet in die Etsch. Direkt an der Strecke liegt das Messner Mountain Museum Firmian, das der Südtiroler Extrembergsteiger im Schloss Sigmundskron eingerichtet hat. Nach einem Abstecher zum archäologische Museum in Bozen, in dem die Gletschermumie „Ötzi" zu besichtigen ist, geht die Radtour weiter am Flusslauf der Etsch entlang. Radfahrer passieren malerische Dörfer wie Kaltern, Tramin und Eppan an der Südtiroler Weinstraße und den Kalterer See. Die Region ist die Heimat des bekannten Gewürztraminers, der zu den bedeutendsten Weinen Südtirols gehört. Etwas weiter südlich verlässt der Fernradweg Via Claudia Augusta die autonome Provinz Südtirol und überquert die Grenze zum benachbarten Trentino.
Bildquelle:
Foto: Fahrradweg Claudia Augusta, Abschnitt im Vinschgau © Vinschgau Marketing
Foto: Laufstrecke am Reschensee © Vinschgau Marketing, Gerald Burger
Foto: Fahrradweg entlang der Etsch © Vinschgau Marketing, Frieder Blickle
Foto: Familie auf befestigten Radweg im Meraner Land © MGM, Frieder Blickle
Foto: Ein Paradies für Fahrrad und Naturfreunde, Blick auf die Weinreben in Kurtasch an der Weinstraße © TV Südtiroler Unterland
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