Südtiroler Weinstraße

Zwischen den Ortschaften Nals und Salurn schlängelt sich die Südtiroler Weinstraße durch eine kontrastreiche Mittelgebirgslandschaft.

Vorbei an alten Winzerhöfen, Apfelplantagen und mittelalterlichen Burgruinen führt die Strecke über bekannte Weinorte wie Eppan, Kaltern und Tramin.

Der Geist des Weines in Südtirols Süden

Der römische Gott des Weines und der Fruchtbarkeit, Bacchus, hätte seine helle Freude im sonnenverwöhnten Landstrich zwischen Nals und Salurn.

In endlosen Reihen ziehen sich an der Südtiroler Weinstraße die Reben in einer Höhe zwischen 200 m und 1.000 m über dem Meeresspiegel an den Berghängen entlang - mal schnurgerade wie mit dem Lineal ausgerichtet, mal sanft geschwungen wie ein Flusslauf. In der Ferne leuchten die hellen Kalksteinfelsen der Dolomiten im Sonnenlicht. Die Winzer an der Südtiroler Weinstraße profitieren von einem speziellen Mikroklima, das ihnen 300 Sonnentage im Jahr beschert. Auf den mineralhaltigen Böden gedeihen alte Rebsorten wie Lagrein neben Trauben aus denen spritziger Veltliner, gehaltvoller Blauburgunder und Dessertweine wie Gewürztraminer und Rosenmuskateller gekeltert werden.

Weingenuss auf 150 Kilometern

42 Kilometer Luftlinie trennen den nördlichsten Ort an der Südtiroler Weinstraße (Nals) vom südlichsten Punkt in Salurn.

Doch die Weinstraße ist keine schnurgerade Strecke am Talgrund. Von der Hauptstrecke zweigen zahlreiche kleine Straßen zu malerischen Weindörfern ab, die nicht selten von einer mittelalterlichen Burgruine überragt werden. 150 Kilometer lang ist das komplette Streckennetz der Südtiroler Weinstraße. In uralten Ortschaften wie Tramin, Eppan, Margreid und Kurtinig laden Winzerhöfe zu einer Verkostung ein. Mit einer Rebfläche von 4.249 Hektar belegt die Südtiroler Weinstraße Platz 1 unter den Weinanbaugebieten Südtirols. Im Rest der Provinz wird auf einer Fläche von gerade einmal 865 Hektar Weinreben angebaut. Damit liegt der Anteil der Rebfläche an der Südtiroler Weinstraße bei über 80 Prozent.

16 Weinorte mit 70 Kellereien

Die Weinkultur Südtirols ist an der gesamten Weinstraße allgegenwärtig. Reben säumen die Straßen und Wege und vielerorts weisen Schilder auf ein verstecktes Weingut am Berghang oder in einer Talsenke hin.

16 Weinorte reihen sich an der Südtiroler Weinstraße aneinander. Jedes Dorf empfängt seine Besucher mit individuellem Charme. Zwischen Tramin und Neumarkt und weiter bis in das benachbarte Trentino hinein erstreckt sich die Weinregion „Unterland“. Die Dörfer gehören zur ersten Anlaufstelle, wenn Sie einen vollmundigen Chardonnay, einen Gewürztraminer oder einen bekömmlichen Weißburgunder verkosten wollen.

Ein Refugium für Südtirols älteste Rebsorten ist der Bozener Talkessel, in dessen Zentrum die Südtiroler Landeshauptstadt liegt. Lagrein und Vernatsch heißen die Südtiroler Originale, deren Geschichte sich bis in die Römerzeit zurückverfolgen lässt. Eine Hochburg des Weinanbaus ist die Region Überetsch mit den Weinorten Kaltern und Eppan. Die Dichte an Weingütern ist unübertroffen und mehr als ein Dutzend Kellereien laden zu einer Verkostung ein. Die Südtiroler Weinstraße wird von insgesamt 70 Kellereien gesäumt.

Weinführungen, Weinradtouren und die „Nacht der Keller“

Eine Führung durch den Weinberg mit anschließender Besichtigung der Kelteranlagen und einem Glas Muskateller oder Vernatsch aus eigener Herstellung bieten zahlreiche Weingüter zwischen  Nals und Salurn an.

Die Wanderführer haben lustige Anekdoten auf Lager und beantworten detailreich alle Fragen rund um den Weinanbau, die Herstellung und die Lagerung der edlen Tropfen. Dass man auf einer Verkostungstour an der Südtiroler Weinstraße den eigenen Pkw besser stehen lässt, versteht sich von selbst. Auf einer Radtour durch die Weinberge verbinden Sie hingegen Genuss mit Fitness, denn einige Anstiege haben es in sich. Doch auch ungeübte Pedalritter kommen an der Südtiroler Weinstraße auf ihre Kosten. Rundkurse führen im Weindorf Eppan, im Bozener Talkessel und am Kalterer See durch zauberhafte Regionen mit Obstgärten, Weingütern und mittelalterlichen Burgen.

Ein außergewöhnliches Highlight im Frühsommer ist die sogenannte „Nacht der Keller“, die alljährlich an einem Samstag im Juni stattfindet. Die ortsansässigen Winzer öffnen ihre Weinkeller und laden zu geselligen Weinverkostungen mit Live-Musik und kulinarischen Köstlichkeiten ein. An blank gewienerten Holztischen und aufrecht stehenden Holzfässern werden Weiß- und Rotweine aus eigener Herstellung zur Probe angeboten. Zwischen einzelnen Kellereien verkehrt ein Shuttle-Service. Der Schwerpunkt der „Nach der Keller“ liegt im jährlichen Wechsel auf den Gemeinden im nördlichen bzw. südlichen Teil der Weinstraße.

Unterkünfte an der Südtiroler Weinstraße

Ferien an der Südtiroler Weinstraße sind eine Mischung aus Aktiv-, Genuss- und Erlebnisurlaub. Zahlreiche Unterkünfte laden in den zauberhaften Ortschaften zu einer genussvollen Auszeit vom Alltag ein.

Sie haben die Wahl zwischen Ferienwohnungen, Pensionen, Urlaub auf dem Bauernhof und Hotels verschiedener Kategorien. Wer das Winzerleben hautnah miterleben möchte, quartiert sich auf einem alten Weingut ein. Zahlreiche Weingüter vermieten Appartements und Ferienwohnungen und generieren auf diese Weise einen Zusatzverdienst. Tief in die Welt der Südtiroler Weine tauchen Sie in einem Vinum Hotel ein. Die Häuser orientieren sich thematisch am Thema „Wein“ und bieten neben einer umfangreichen Weinkarte Führungen, Verkostungen und Weinseminare an.

Bildquelle:
Fotos: Alte Rebe Ansitz Löwengang; Kurtasch an der Weintrasse, Weinberg mit Panoramablick in das Etschtal, von Oberfennberg aus; © TV Südtiroler Unterland
Foto: Schloss Korb, heute ein modernes und romantisches Hotel mit eigenem Weingut © Schlosshotel Korb in Missan an der Weinstrasse
Fotos: Weinberge rund um den Kastelazhügel in Tramin, Kellerei Tramin, Blick über die Weinreben; © Dietmar Mitterer Zublasing „Mandlhof“ in Tramin an der Weinstrasse
Foto: Panoramablick über die Weinregion am Kalterer See © Vinum Lake Spa Hotel SEELEITEN in Kaltern an der Weinstrasse